Wo die Farbe an ihre Grenze stößt, entsteht Form. Wie der Igel im Mächen ist sie immer schon da. Diese  Grenze markiert zugleich die Nahtstelle, an der beide untrennbar miteinander verbunden sind, und hier  entlang bewegt sich die Kunst Jürgen Reicherts. Immer wieder schreitet er die Grenze ab, an der sich  Form und Farbe ins Verhältnis setzen, sich aneinander reiben, überlagern, sich gegenseitig verändern.
Dort, wo die Farbflächen als diskrete Formen in Erscheinung treten, bleibt das formgebende Element meist der Pinsel selbst. Seine Breite und Struktur bestimmt die Ausdehnung wie auch die Oberflächenstruktur der Farbfelder. Nur selten gestaltet die sich aus der Form ergebende Perspektive den Raum; vielmehr ist es die Farbe selbst. Wie weit eigentlich lässt sich Form auf Farbwirkung reduzieren?

Rainer Marx

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